Artenschutzprojekt Schwalbenschwanz

Das Projekt hatte zum einen die Herstellung und Optimierung von Habitaten für diese Schmetterlingsart und die Bereitstellung von Nahrungspflanzen für dessen Raupen zum Ziel. Zum anderen sollte es dazu dienen, Kindern und Jugendlichen das Thema Schmetterlingsschutz am Beispiel des Schwalbenschwanzes im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) näher zu bringen.
Beim Schmetterlingsschutz ist zu berücksichtigen, dass Imagines und Raupen in der Regel unterschiedliche Nahrungspflanzen benötigen und damit oft auf verschiedene Lebensräume angewiesen sind. 

Die wesentlichen Gefährdungsursachen des Schwalbenschwanzes und vieler anderer Insekten sind:

  • die Intensivierung der Grünlandnutzung, mehrmalige Mahd im Jahr, Erhöhung des Düngemitteleinsatzes; arten- und krautreiche Wiesen werden so zu monotonen Grünflächen mit nur noch wenigen Blühpflanzen
  • fehlende, blumenbunte Randstreifen
  • der Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln (Herbizide)
  • fehlende Pflege von Trocken- und Halbtrockenrasen, was zur Verbuschung und damit zum Verschwinden der Kräuter als Nahrungsquelle führt
  • Beseitigung von Kleinstrukturen und Sonderstandorten

Zu Beginn des Projektes wurden einige potentielle Nahrungspflanzen (Pastinake, Fenchel, Dill) in Schalen und Töpfen vorgezogen und. junge Petersilienpflanzen gekauft. Für die an der Durchführung des Projekts beteiligten Kinder und Jugend-lichen bestand u.a. die Aufgabe darin, die jungen Gewächse an geeigneten Orten auszupflanzen. Dabei handelte es sich um zwei Gärten, die siedlungsfern in der Agrarlandschaft angelegt wurden, und weitere vom Institut für allgemeine und angewandte Ökologie gepflegte Flächen. Zusätzlich wurde Saatgut von Engelwurz, Kümmel, Bibernelle, Dill und Möhre ausgesät. Oft mussten dazu vorher die geeigneten Areale mit Hacken und Spaten von vorhandenem Bewuchs befreit werden.

Im Spätsommer konnten die Teilnehmer*innen die Samen verschiedener Schwalbenschwanznahrungspflanzen sammeln, um sie im nächsten Frühjahr vor allem zur „Aufwertung“ einiger Flächen einzusetzen. Auf diesen Arealen wurden zudem verschiedene Einsätze durchgeführt, die dazu dienen, zu dichten Gras- und unerwünschten Gehölzaufwuchs zu entfernen. Auch hier beteiligten sich die Kinder aktiv an diesen Arbeitseinsätzen, so dass sie sich an der Erhaltung der Lebensräume von Schmetterlingen und vielen anderen Insekten beteiligen konnten.

Ergänzt wurden die praktischen Tätigkeiten durch fachliche Erklärungen und Hinweise durch die Begleitpersonen.

Zwischen Mai und Juni sowie ab August stand bei den Exkursionen das Absuchen der potentiellen Nahrungspflanzen der Schwalbenschwanzraupen auf dem Programm. Aber auch wenn, wie es zumeist der Fall war, keine Raupen gefunden werden konnten, gab es so viele andere interessante Insekten zu bestaunen, dass alle Teilnehmer*innen zumeist begeistert und zufrieden waren.

Eine große Freude und ein großer Erfolg war letztendlich der Fund von Raupen des Schwalbenschwanzes an Fenchelpflanzen. Die schön gefärbte Raupe in natura zu sehen, begeisterte und faszinierte die Kinder sehr.

Das Projekt kann als großer Erfolg gewertet werden, da der Schwalbenschwanz die bereitgestellten Nahrungspflanzen angenommen hat und diese nun auch zukünftig vorfinden wird.

Durch den praktischen Einsatz, hier besonders für den Schwalbenschwanz, aber durchaus auch für viele andere Schmetterlinge und Insekten, wurden den Teilnehmer*innen intensive Eindrücke vermittelt und Einblicke gewährt.