Mit dem Projekt „Insekten sollen leben“ sollte Kindern und Jugendlichen ermöglicht werden, Insekten genauer kennen zu lernen. Durch das eigenständige Erkunden und Erforschen sollten die Teilnehmer*innen nachhaltig für die große Vielfalt der Insekten und ihre bedeutende Rolle im Ökosystem begeistert werden, um damit die Wertschätzung für diese Tiergruppe zu fördern.
Im Rahmen des Projekts wurden mit den Kindern und Jugendlichen Exkursionen zu vom Institut betreuten Flächen unternommen. Es handelt sich dabei um Streuobstwiesen/-reste und mesophiles Grünland feuchter bis magerer Ausprägung. Zusätzlich erkundeten die Kinder die angrenzende Agrarlandschaft, um das Arteninventar der unterschiedlichen Lebensräume vergleichen zu können.
Ausgerüstet mit Keschern und Becherlupengläsern machten sich die Kinder auf die Suche nach den Imagines und Larven der unterschiedlichen Insektenarten. Dabei wurde den Teilnehmer*innen bewusst, dass bestimmte Insekten an bestimmten Pflanzen vorkommen, aber auch, dass die Falter zumeist andere Nahrungspflanzen benötigen als ihre Raupen. Die mit den Keschern gefangenen Tiere wurden in eine große Schale geleert, so dass sie von allen gemeinsam betrachtet und untersucht werden konnten. Bestimmungsbücher halfen bei der groben Zuordnung der Arten.
Eine detailliertere Ansicht einiger der gefangenen Insekten erfolgte mit Hilfe von Binokularen und einem Durchlichtmikroskop mit PC-Anschluss. Letzteres ermöglichte die gemeinsame Betrachtung der filigranen Strukturen des Insektenkörpers auf dem Monitor. Dies war für die Teilnehmer*innen besonders eindrucksvoll und regte sie zu einem intensiven Austausch an.
Ergänzend zur Erkundung der Insektenwelt in der freien Natur beschäftigten sich die Kinder mit Insektenzuchten, die vom Institut für allgemeine und angewandte Ökologie vorgehalten werden. Sie hatten dadurch die Möglichkeit, zusätzliche Entwicklungsstadien einiger Insekten kennen zu lernen. Darüber hinaus hatten die Teilnehmer*innen besonderen Spaß an der Betreuung der Zuchten (z.B. an dem Füttern der Larven und dem Säubern der Zuchtgefäße). Dies trug in besonderem Maße dazu bei, die Wertschätzung den Insekten gegenüber zu erhöhen.
Da am Ende der Vegetationsperiode etwas weniger Insekten zu finden waren, bot es sich hier an, neben der Insektensuche zusammen mit den Teilnehmer*innen Pflegemaßnahmen zur Verbesserung und Erhaltung der Insektenlebensräume durchzuführen.
Insgesamt wurde das Angebot gut angenommen. Die Teilnehmer*innen machten begeistert und ausgiebig von der Möglichkeit des eigenständigen Erforschens Gebrauch. So wurde mühelos das Interesse an den ökologischen Zusammenhängen (z.B. zwischen Lebensraum, Nahrungsangebot und Anzahl der Insekten) geweckt.
Es war zu erkennen, dass die Teilnehmer*innen durch das Projekt deutlich vertrauter im Umgang mit den Insekten waren. Selbst Kinder, die anfangs große Berührungsängste Insekten gegenüber zeigten, hatten diese am Ende der Aktion abgebaut.
Für das Projekt war ursprünglich eine Laufzeit vom 01.03.2019 bis zum 30.11.2020 vorgesehen. Aufgrund der Corona-Pandemie konnten in der Zeit von April 2020 bis Frühjahr 2021 keine Mitmach-Aktionen mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt werden, so dass wir um eine Verlängerung der Projektlaufzeit bitten mussten. Nachdem aber auf Grund der verbesserten Infektionslage wieder Besuche von Kinder- und Jugendgruppen erlaubt waren, konnten wir nun das Projekt erfolgreich beenden.